Thema: Flughafen-Erweiterungsplanung

Inhalt: Einleitung – SchmetterlingeFolgenResolutionWeitere InfoMediation„Südbahn“?
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Einleitung

Vorwort: Diese Webseiten sind leider aus Zeitgründen länger nicht inhaltlich aktualisiert worden. Vielleicht schaffe ich es ja in diesem Jahr wieder einmal ...? Es geht ja nicht nur um die (ursprünglich als erste Möglichkeit ins Spiel gebrachte) Nordostbahn, sondern es sind mehrere Trassenvorschlage im Schwange. — Leider lassen viele andere Webseiten Kontinuität vermissen; die meisten Links, die ich 1999 angelegt habe, führen inzwischen ins Leere. Sorry, dafür kann ich nichts! Im März 2002 erloschene Links sind markiert.

Obwohl große Teile des Frankfurter Stadtwalds (besonders der südliche Schwanheimer Wald) zum Bannwald Dieser Link ist leider 2004 dann tot erklärt wurden (und damit mit dem höchstmöglichen Schutzstatus für Wald ausgezeichnet wurden: ein Bannwald darf niemals abgeholzt oder in „Nicht-Wald“ umgewandelt werden), um als Puffer und Filter zwischen den Emissionsschwerpunkten Flughafen, Bundesstraßen und Autobahnen südlich davon und den Siedlungsgebieten der Stadt Frankfurt am Main im Norden des Waldes erhalten zu werden, gibt es (wenn auch noch nicht klar ausformulierte) Planungsideen, genau in diesen Wald, in seinem südlichen Teil, nördlich der Schnellstraßen eine sogenannte „Nordwest-“ oder eine „Nordostbahn“1 als Landebahn (wahrscheinlich Start- und Landebahn?) für Kurz- und Mittelstreckenmaschinen zur Kapazitätsausweitung des Frankfurter Flughafens hineinzubauen.

Diese angedachte Zerstörung der letzten Schutzbarriere zwischen dem Flughafen und den Wohngebieten der Stadt Frankfurt beziehungsweise der Stadt Kelsterbach ruft teilweise heftigen Widerspruch hervor (auch wenn es bisher [noch?] nicht zu solch heftigen Reaktionen wie vor etwa 20 Jahren anläßlich des Baus der Startbahn West kam); siehe auch etwa hierLink inzwischen erloschen. In der heutigen politischen Situation will jedenfalls kaum ein Politiker noch etwas von den damaligen vollmundigen Sprüchen, „kein Baum“ sollte mehr fallen für die Erweiterung des Flughafens, wissen. Mit bei näherem Hinsehen nur sehr dünn belegbaren Sprüchen über den angeblichen Arbeitsplatzzuwachs durch die „Jobmaschine“ Flughafen Link inzwischen erloschen wird versucht, die Argumente gegen die Waldvernichtung plattzubügeln.

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Fakten zur Schmetterlingsfauna

Zwischen Juni 1995 und Mai 1996 haben P. Zub und W. A. Nässig während einer Erfassung der Tag- und Nachtfalterfauna des Schwanheimer Unterwaldes im Frankfurter Stadtwald (im Auftrag des Forstamts der Stadt Frankfurt am Main, unpubliziert) unter anderem im Bereich der potentiellen Nordostbahntrasse im Neuheeg insgesamt 10 zweistündige Leucht- und Köderabende durchgeführt. Dabei wurden allein im Neuheeg 174 Schmetterlingsarten festgestellt, darunter 7 Arten der Roten Liste der BRD (nach der damals noch gültigen Auflage von 1984, die sich in etlichen Punkten von der aktuellen, ersten gesamtdeutschen Roten Liste von 1998 unterscheidet).

Demonstrationslichtfang 1998 auf dem Gelände der angedachten „Nordostbahn“ im Frankfurter Stadtwald (Schwanheimer Oberwald, der Bannwald im Bereich der potentiellen Nordostbahntrasse). 
Ein „Demonstrationslichtfang“ 1998 im Frankfurter Stadtwald auf dem Gebiet der geplanten „Nordbahn“
Ein „Demonstrationslichtfang“ 1998 auf dem Gebiet der geplanten „Nordbahn“ im Frankfurter Stadtwald
Mit interessierten Zuschauern aus Schwanheim und anderen Orten. Es wurde von P. Zub und W. A. Nässig mit drei Leuchttürmen im Altheeg in alten Eichen- und Buchenbeständen geleuchtet, geködert und an Lonicera-Blüten mit der Taschenlampe geleuchtet. 
Insbesondere wären durch den Eingriff direkt betroffen gerade das damals untersuchte Neuheeg und das benachbarte Alte Heeg sowie das Wasserschutzgebiet und die Trinkwassergewinnungs- und Pumpanlage Hinkelstein; indirekt würde wohl fast der ganze südliche Schwanheimer Unterwald betroffen und langfristig zerstört (siehe auch hier).

Die Erfassung der Schmetterlingsfauna des betroffenen Waldbereichs ist dabei bei weitem noch nicht abgeschlossen. Ein Vorführlichtfang in Kooperation mit der lokalen BUND-Gruppe für interessierte Bürger und ein dazu vorgeschalteter „Probeleuchtabend“ im Juni und Juli 1998 erbrachten bereits mehrere vorher noch nicht nachgewiesene Arten.

Eine Artenliste der 1995 und 1996 sowie 1998 und 1999 (Auswertung noch nicht abgeschlossen) im Bereich der sogenannten „Nordbahn“ (Neuheeg und Altheeg des Schwanheimer Unterwaldes) nachgewiesenen Lepidopterenarten findet sich hier. Diese Artenliste umfaßt bisher 234 Arten, davon 13 Arten mit Rote-Liste-Status nach der neuen, aktuell gültigen Roten Liste der Bundesrepublik von 1998 und zwei weitere Arten mit Rote-Liste-Status nach der hessischen Roten Liste (2000).

Weiterhin finden sich im Altheeg mehrere bedeutsame Käferarten, wie kürzlich in zwei Arbeiten publiziert wurde (Flechtner 1999, Flechtner 2000).

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Folgen

Welche Folgen hätte der Bau dieser „Nordostbahn“ für die Umgebung?

(Dieselben Probleme gelten grundsätzlich auch für die anderen Plantrassenführungen; insbesondere die von der Landesregierung und der Fraport AG favorisierte Nordwestbahn von Kelsterbach ist wegen ihrer noch größeren Nähe zu Wohn- und Gewerbegebieten eher noch schlimmer. Gut ist nur die im März 2002 eingetretene einstweilige Sicherstellung der Flächen im Süden („Südbahn“), weil damit zwar weniger Menschen belastet, aber wesentlich mehr Tiere und Pflanzen ausgelöscht worden wären.

Es gibt verschiedene Faktoren, die besonders für Frankfurt sofort oder in wenigen Jahren eintreten würden (siehe auch hierLink inzwischen erloschen):

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Resolution des Naturschutzbeirats der Stadt Frankfurt am Main

Zur Problematik von Bannwald und Trinkwassergewinnung gegenüber einer Flughafenerweiterung hat der Naturschutzbeirat der Stadt Frankfurt am Main eine Resolution verfaßt, die wir freundlicherweise hier vorstellen können.
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Weitere Informationen aus externen Quellen

Anmerkungen zum sogenannten „Mediationsverfahren“
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Jetzt plötzlich eine „Südbahn“?

Die neueste Entwicklung ist bemerkenswert: Laut einer Pressemitteilung(der spezielle Link ist inzwischen erloschen, aber die Seiten sonst sind immer noch interesssant)  (Dieser Link ist leider 2004 dann ganz weg; offenbar wird bei „gg-online“ jetzt nur noch Touristisches und Kulturelles in Schönwetteratmosphäre veröffentlicht.) des BUND Hessen vom 20. April 1999 plant die Flughafen AG inzwischen eine zusätzliche Start- und Landebahn südlich der bisherigen Haupt-Start- und -Landebahnen im Wald südlich der „Cargo City Süd“. (Damals, 1998/99, hat die Fraport AG die Katze nur sehr scheibchenweise aus dem Sack gelassen ...)

Ende 1999 hat die Fraport AG durch ihre Werbepostille „Start frei“, die an die Haushalte in der Rhein-Main-Region verteilt wurde, erstmals ein etwas konkreteres Kartenwerk zur Verfügung gestellt — siehe hier einen Scan davon.

Diese Maßnahme würde zwar durch eine Verlagerung des ganzen Problems nach Süden dem Frankfurter Stadtwald kaum mehr direkt (also durch die Abholzung) schaden, aber die Folgen für die Region insgesamt (und damit natürlich auch den Stadtwald) wären absolut dieselben, und was in diesem Fall auf Offenbach oder auf die südlichen Frankfurter Stadtteile an Belastung nicht neu hinzukommen sollte, träfe dann voll auf andere Städte und Siedlungsareale. Dieser Vorschlag, der im übrigen bisher noch nicht einmal in der sogenannten Mediation beraten wurde, ist damit grundsätzlich genausowenig seriös und umweltverträglich wie eine der „Nordbahnen“. — Es scheint nach den ersten vorliegenden Meldungen ganz so, als ob die FAG mit dem Hervorzaubern ständig neuer, aber immer schön diffus gehaltener Ideen (wie der Zauberer die Kaninchen aus dem Zylinder!) die verschiedenen Bürgerinitiativen und Flughafengegner nach Methoden, die man mit Stichworten wie „St.-Florians-Prinzip“ und „Salamitaktik“ umschreiben könnten, auseinanderzudividieren versucht.

Wie unseriös das ganze Verfahren ist, sieht man schon daran, daß die FAG bisher (Stand: 1999) nicht ein einziges Mal offiziell mit konkreten Zahlen über die tatsächliche Entwicklung des Verkehrs und damit den Bedarf und Plänen für den eventuellen Ausbau, am besten mit mehreren potentiell denkbaren Alternativen, an die Öffentlichkeit getreten ist, um eine wirklich konkrete Diskussion über die Zukunft der Region zu ermöglichen; das Vorgehen ist bisher äußerst schwammig, immer nur heimlich und inoffiziell, quasi „hintenherum“, wohl um den Widerstand einzuschläfern.


Nachdem kürzlich (Anfang Mai 1999) das Gutachten der amerikanischen Zivilluftfahrtbehörde FAA bekannt wurde, scheint die FAG wieder eher zu einer „Nordbahn“ im Frankfurter oder besonders Kelsterbacher Wald zu tendieren — also dort, wo der Wald schon am schmalsten ist.

Genaue Pläne liegen jetzt (August 1999) immer noch nicht vor, über die man endlich konkret diskutieren könnte ...
Auch im Oktober 1999 ist es weiterhin höchst unbefriedigend, was man bei den Betroffenen weiß, weil keine Informationen kommen.

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Eingeschobene Anmerkung (Fußnote):
Die bisher einzige Kartendarstellung dieser möglichen „Nordbahn“-Trassenplanung, die mir bekannt ist, findet sich hierLink inzwischen erloschen, deswegen eine eigene Kopie dieser Karte hier Diese ganze Website „startbahn.de“ ist leider inzwischen tot!
Leider ist bei dieser Karte nicht angegeben, von wo und wem sie stammt, nach welchen Kriterien und unter welchen Annahmen und planerischen Voraussetzungen sie zusammengestellt wurde und welche Platzbedarfschätzungen dahinterstehen. Die Kartengrundlage ist eine völlig veraltete TK 25. 
Diese hierbei angesprochene Website „startbahn.de“ ist insgesamt höchst informativ und bringt viele nützliche Angaben, Grafiken und Informationen rund um die Lärm- und Schadstoffbelastungen des Frankfurter Flughafens sowie um die Ausbauplanungen 
Link inzwischen erloschen (siehe insbesondere auch die Karte „Flughafenausbau seit 1937“!Link inzwischen erloschen). 
Sie hat aber bedauerlicherweise kein Impressum und gibt auf den meisten Seiten keine Quellen der vorgestellten Informationen an und ist damit — leider! — nicht sehr hilfreich für tiefergehende Recherchen. Es entspricht jedenfalls nicht den Grundregeln des sachgerechten journalistischen Handwerks (auch Internet-Homepages sind eine Form von Publikationen!), ohne Quellenangaben und Impressum zu publizieren.
(W. A. Nässig)
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© 1999–2004 by Dr. Wolfgang A. Nässig

Letzte inhaltl. Nachträge/Änderungen 11. April 2000, 12. März 2002, 10. September 2004